Geschichte


1148 Die polnisch-schlesischen Herzöge unterstellen sich der Oberhoheit des "Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation."
1223 bis 1300, von den polnischen Piasten-Fürsten in Teschen gerufen und angeworben, roden deutsche Siedler aus Niederschlesien die noch fast menschenleeren Wälder zwischen den Schlesischen Beskiden und der oberen Weichsel. Bauern gründen nahe beim altertümlichen Burgwall das erste deutsche Waldhufendorf Alt Bielitz. Am Fluß Bialka, oberhalb des Jagdschlosses, siedeln sich zu späterer Zeit deutsche Handwerker und Handelsleute an. Es entsteht um den Ring herum der Marktflecken BIELITZ nach Löwenberger Recht. Weitere 14 Waldhufendörfer werden um Bielitz herum gegründet. Es sind: Kamitz, Ohlisch, Lobnitz, Kurzwald, Nikelsdorf, Bistrai, Ernsdorf, Heinzendorf, Batzdorf - und ostwärts der Bialka Alzen, Kunzendorf, Wilmesau und Seibersdorf. So entstand die deutsche Sprachinsel Bielitz.
1312 Erste Urkunde über die deutsche Stadt Bielitz.
1526 kommt ganz Schlesien an das Haus Habsburg.
1545 Die Sprachinsel Bielitz wird protestantisch und widersteht der Gegenreformation durch die Habsburger. Bielitz ist noch 1742 die einzige evangelische Stadt in der ganzen großen Habsburgermonarchie.
1645 Schweden plündern im 30jährigen Krieg Bielitz und brennen das Stadtschloß nieder.
1652 überfielen und plünderten die magyarischen aufständischen Kuruzzen die Stadt.
1683 Der Polenkönig Jan Sobieski zieht, von Krakau kommend, über Bielitz mit seinem Heer zur Befreiung Wiens von der Türkenbelagerung.
1723 Die Siedlung Biala auf der polnischen Seite erhält von August dem Starken, dem König von Sachsen und Polen, das Stadtrecht.
1734 besetzen die Russen und 1741 die Preußen die Stadt Bielitz.
1742 nach dem 1. Schlesischen Krieg verläuft die Staatsgrenze zwischen Preußen und Österreich an der oberen Weichsel. Bielitz gehört bis 1918 zu Österreich.
1753 Kaiserin Maria Theresia erhebt Bielitz zum Fürstentum, 1754 zum Herzogtum mit Herzog Alexander Josef von Sulkowski.
1755 Graf von Brühl, sächsisch-polnischer Ministerpräsident, übernimmt die Starostei Kunzendorf (Lipnik).
1772 Erste Teilung Polens: Biala mit dem östlichen Teil der Sprachinsel kommt zu Österreich im Königreich Galizien. Ostschlesien bleibt bis 1866 im Deutschen Bund.
1918 Nach dem 1. Weltkrieg: Die Österr.- Ungarische Monarchie wird aufgelöst. Es werden neue Staaten geschaffen, u.a. Polen und die Tschechoslowakei.
1919 Kriegerische Auseinandersetzungen zwischen den neuen Staaten Polen und CSR wegen Ostschlesien. Die Alliierten greifen ein und verwalten das umstrittene Land, in dem auch Bielitz liegt, bis 1920.
1920 Schiedsspruch der Alliierten vom 28. 7. 1920: Ostschlesien wird zwischen Deutschland und Polen geteilt. Die Stadt Teschen wird aufgeteilt. Der Westteil mit dem Olsaland wird den Tschechen, der östliche Teil bis zur Bialka Polen zugeteilt - ohne die von der betroffenen Bevölkerung geforderte Volksabstimmung.
1938 Die polnische Armee besetzt das tschechische Olsagebiet mit Mährisch Ostrau und Tschechisch-Teschen.
1939 Die Deutschen von Bielitz haben sich in der Republik Polen bis zum 2. Weltkrieg trotz großer Repressalien behauptet. Am 3. September 1939 ziehen österreichische Verbände der Deutschen Wehrmacht kampflos in Bielitz ein und werden von der deutschen Bevölkerung begeistert begrüßt. Bis Anfang 1945 gehört die Sprachinsel Bielitz-Biala zum Deutschen Reich.
1940 Es wurde die Provinz Oberschlesien mit der Hauptstadt Kattowitz gebildet. Darin wurde dem Kreis Bielitz ein großer Teil polnischen Gebiets zugeschlagen. Biala wurde als Bielitz-Ost und ganze Nachbardörfer oder Teile davon nach Bielitz eingemeindet.
1943 wurden am 1. 10. in der Sprachinsel gezählt: 14397 ha mit 71.625 Bewohnern, davon 42.595 Volksdeutsche (Alteinwohner), 6.069 Reichsdeutsche, 1.203 Umsiedler aus Osteuropa und 21.207 Polen.
1945 am 11/12. Februar rückte die Sowjetarmee nach Abzug der Wehrmacht in Bielitz-Biala und die Nachbardörfer ein. Am 2. August: Beschlüsse der Alliierten von Potsdam über die Überführung der Deutschen aus Polen nach Deutschland. Beginn der Zwangsaussiedlung auch in Bielitz. Mit Evakuierungstransporten und auf eigene Initiative hatten viele Bewohner die Flucht nach Österreich und in Richtung Westen angetreten. Die dagebliebenen Deutschen, soweit sie die polnischen Internierungslager wie Auschwitz u.a. überlebt haben und nicht in die Sowjetunion verschleppt worden waren, wurden 1946 in Güterwaggons auf wochenlangen Transporten ausgesiedelt. Die größten dieser Transporte kamen nach Brausnchweig, Hannover, Lippstadt, Oldenburg und Ludwigslust in Mecklenburg. In Braunschweig fand 1951 das erste Bielitzer-Treffen in den westlichen Besatzungszonen von Deutschland statt. Dabei wurde die Gründung einer Heimatgruppe angeregt. Die Heimatgruppe Bielitz-Biala entstand bei der Gründungsversammlung 1952 in München und wurde 1953 in Frankfurt, dem Wohnsitz des 1. Vorsitzenden Ing. Carl Kühn, ins Vereinsregister eingetragen.